© Heiko Schlötterer 2013
Der Verlauf zur OP “tiefen Hirnstimulation”
Die Feineinstellung
Tagesablauf:
Es ist Donnerstag der 10.12.2015
8:00 Uhr Mist, ich habe verschlafen! Ich wollte um 8:00 Uhr im Krankenhaus sein.
9:30 Uhr ich bin in der Charité Virchow in der Amrumer Straße auf Station 7c angekommen und
erfahre, das ich zu früh sei. Hmm okay. Die Stationäre Aufnahme ist erst um 10:30 Uhr.
10:30 Uhr ich fülle wie üblich den Papierkram aus, da ich ja Privat versichert bin.
11:30 Uhr ich erfahre, das ich auf die Station 6 soll. Also gehe ich auf Station 6 ( gleich gegenüber auf
der gleichen Etage).
12:00 Uhr ich erfahre, das dass Zimmer, was ich bekommen soll, erst frühstens 14:00 Uhr frei wird
Was mir sofort auffiel, ist die sehr harmonische und freundlichen Pfleger und Pflegerin. Ich
fühle mich sofort wohl :-) Immer einen Netten Spruch auf den Lippen. Ich könnte jetzt Mittag
essen, es gibt Nudeln mit Tomatensoße. Da aber Danimaus mit Ihrer Tochter vorbei kommen
wollte, habe ich mich entschieden in die Cafeteria zu gehen. Ich habe Hunger, also erst mal
was mampfen.
12:30 Uhr Dani mit Tochter kommt. Wie labern ein wenig.
14:00 Uhr wie gehen auf die Station 6. Auch Dani fällt es auf, das die Atmosphäre hier wesentlich
besser ist, als auf den anderen Stationen, wo ich war. ich bekomme mein Zimmer. Ups ein
Flachbildschirm an der Wand! Hier ist alles moderner. Alles frisch renoviert. Cool.
So wie Frauen so sind, hat Dani und Gina erst mal alles beäugt und zugestimmt, das ich hier
gut aufgehoben bin ;-)
16:00 Uhr mein Vater kommt mich besuchen.
17:00 Uhr die Ärzte kommen vorbei. Wir besprechen alles und ich habe dann noch ein paar Tests
gemacht. Ich Schilderte auch den Ausfall, vom Stimulator. Dies konnte der Arzt nicht
nachvollziehen!! Ich soll für den nächsten Tag keine Medikamente mehr nehmen, damit ich im
“OFF” Stadium bin.
Freitag 11.12.2015
06:00 Uhr ich kann nicht mehr schlafen und stehe auch somit auf.
08:00 Uhr Frühstück ist angesagt.
12:00 Uhr Mittag essen.
14:00 Uhr Die Ärzte kommen. Endlich die Feineinstellung. Es werden erstmal nacheinander die
untersten vier Kontakte, jeweils Rechts und links geprüft.
Das heißt, es wird jeder Kontakt an der Elektrode der Minimalwert und Maximalwert ermittelt.
Also minimal heißt, ich merke allmählich einen Veränderung. Maximal, das ist dann der Wert,
der für mich unangenehm wird.
Beispiel: Die Ärztin stellt auf dem unteren linken Kontakt 0,8 mA und 130Hz ein.
Ich bemerke, wie das Zittern um ein klein wenig besser wird.
Also haben wir hier den Minimal wert ermittelt. Der Maximal wert wird ermittelt, in dem ein
höher Strom eingestellt wird. Also bei 1,6mA und 130Hz ist das Zittern weg also wird ab
diesem Punkt an der Strom so weit erhöht, bis es unangenehm wird, zum Beispiel ein kribbeln
in der Hand oder Fuß, oder der Mundwinkel verzieht sich. Hier ist dann das Maximum von
z.B. 2,2mA.
15:30 Uhr Ich bin erschöpft und lege mich erst mal hin.
16:00 Uhr Der Arzt kommt vorbei. Wir machen noch mal ein paar Bewegung, Stress und Sprachtests.
Alles sieht super aus und ich fühle mich gut, das ganze ohne Medikamente.
16:30 Uhr mein Vater kommt. Ich schlage vor, in die frische Luft zu gehen, damit ich mich bewege.
Ich bemerke aber schon, beim Schuhe anziehen, das auf der linken Seite die Motorik
über reagiert. Auch am Hals bemerke ich eine Überfunktion. Das sieht etwa so wie beim
“Tick” aus. Plötzliche hastige Bewegung. Auch beim Laufen bemerke ich es, ich will immer
schneller laufen. Ups, die Sprache bei mir spinnt, ich verschlucke Silben.
17:00 Uhr auf der Station wieder angekommen, nehme ich das Handgerät und aktiviere das
Programm 1. Ich bemerke, wie langsam alles besser wird. Na ja ich fange zu zittern an.
Ab dort an, wusste ich, was damals passiert ist, als der Stimulator ausgefallen ist. Das Setup
wurde nicht in Programm 1 gespeichert.
17.30 Uhr die Ärztin schaut vorbei. Ich erzähle es Ihr. Da am Samstag keiner der Ärzte da ist,
aber Sie selber ab 20:00 Uhr dienst hat, entscheide ich, das wir das dann am Samstag
Abend, wenn sie Zeit hat und keinen Notfall bearbeiten muss, dies zu korrigieren.
Samstag 12.12.2015
07:00 Uhr ich habe sehr unruhig geschlafen.
08:00 Uhr Frühstück . Die Pflegerin, die am Donnerstag schon für sehr guter Laune sorgt, kommt rein
und bringt so mit eine Top Stimmung mit ;-)´
09:00 Uhr Ich lese mir die Doku vom Biotronic Navigator durch. Das ist die Software zum Einstellen
des Stimulators durch und siehe da, auf Seite 15 steht auch der Hinweis, das der letzte Aktive
Wert nur im Stimulator gespeichert ist, aber nicht im Handgerät!!! dies muss gesondert
gespeichert werden.
12:00 Uhr Mittag essen.
16:00 Uhr Mein Vater und Monika besuchen mich.
18:00 Uhr Abendessen
20:00 Uhr Ich warte auf die Ärztin
00:00 Uhr Ich gehe ins Bett. Die Ärztin ist nicht vorbei gekommen. Vermute, das Sie Noteinsätze
hatte.
Sonntag 13.12.2015
07:00 Uhr ich werde geweckt. Eine nette Stimme um die Ecke sagt: “Sind Sie schon wach ?”.
Meine Antwort war logischerweise: “Nein.” Die Tür ging zu und kaum 2 Minuten als die
Schwester wieder rein kam, ein Tasse Kaffee auf dem Nachtisch hinstellt und zu mir
sagte: “ schwarz, ist richtig, oder ?”. Was soll ich da noch sagen. So ein nettes
Pflegepersonal, habe ich schon lange nicht mehr gehabt ;-)
08:00 Uhr Frühstuck
12:00 Uhr Mittag essen
14:30 Uhr Meine Danimaus kommt. Erst mal eine Kanne Wasser mopsen und Tee trinken, wie
fast jeden Sonntag. Ein bisschen rumalbern und über andere lästern. Na ja, was man so beim
Kaffeeklatsch so erzählt.
15:30 Uhr Mein Vater und Monika besuchen mich.
16:00 Uhr Peter B. besucht mich. Wir unterhalten uns über div. Auftritte und das Problem vom
Trixx-Studio.
18:00 Uhr Abendbrot
19:00 Uhr Ein Arzt kommt vorbei, und wir stellen das Setup neu ein. Diesmal Speichern wir
auch den Wert im Handgerät.
Montag 14.12.2015
07:00 Uhr Mein Rücken schmerzt.
08:00 Uhr Frühstück
10:30 Uhr Die Ärzte kommen. Wir korrigieren den Wert auf der rechten Seite um 0,2mA, da ich rechts
noch leicht zittere.
11:30 Uhr Ich sage den Schwestern Bescheid, das ich für eine halbe Stunde raus gehe, um die
Einstellungen zu Prüfen. Darauf die Schwester, zu Ihren Kollegin: “ Herr Schlötterer geht jetzt
Shoppen.” ;-)´
12:00 Uhr Mittag essen
13:00 Uhr mir ist langweilig. Ich Bombardiere meine Freunde mit Whats APP-Nachrichten zu.
15:30 Uhr Mein Vater besucht mich.
18:00 Uhr Abenbrot
20:00 Uhr im Fernseher läuft nur schrott, die Lange Weile holt mich wieder ein.
20:30 Uhr Ich telefoniere mit einer sehr guten Freundin 90 Minuten lang. Wir erzählen unsere
Probleme.
Dienstag 15.12.2015
07:00 Uhr Mein Rücken schmerzt.
08:00 Uhr Frühstück
09:00 Uhr Da ich dem Handgerät vom Stimulator nicht traue, spiele ich damit ein wenig rum.
Also erst mal das “rescue” auf Speicherplatz 1 aktiviert. Okay, ich Zittere leicht. Das ist
korrekt, da hier der Wert links 1,6mA und rechts 0,8mA eingestellt ist. ich rufe das “PRG1”
vom Sonntag, bzw. mit dem korrigiertem Wert vom Montag, also links 2,6mA und rechts
1,6mA aus dem Speicherplatz 2 auf. Hmm eigentlich müsste es im Arm kribbeln, nichts
passiert. Okay also Batterien raus und wieder rein. Also gleiches Spiel noch mal mit längeren
pausen zwischen den beiden Programmen. Ahh, ein leichtes kribbeln in den Fingern.
Hmm , ist zwar besser als das “Rescue” doch ich zittere leicht und spüre in den Armen eine
leichte Steifigkeit..
11:30 Uhr Die Ärzte sind da. Sie schauen sich die Setups an und wunderen sich, warum nur
2,6mA für links und 1,2mA für rechts eingestellt ist. ich schilderte den Werdegang von heute
morgen. Also der wert für links ist richtig, aber rechts ? da sollten 1,7mA stehen. Wir finden
raus, das die Werte gar nicht auf dem PAD-PC (dort ist die Software zur Steuerung drauf) in
der Datenbank steht. Denn nur diese Daten können im Handgerät gespeichert werden.
12:00 Uhr Mittagessen
15:30 Uhr Mein Vater und Monika kommen mich besuchen.
18:00 Uhr Abendbrot
Mittwoch 16.12.2015
07:00 Uhr Ich habe schlecht geschlafen und mir ist kalt.
10:30 Uhr Der Oberarzt kommt. Ich schildere mein Unwohl sein.
08:00 Uhr Frühstück
12:00 Uhr Mittag essen, ich bekomme nichts runter. Ich fühle mich unwohl und lege mich ins Bett.
13:00 Uhr Ich bekomme Albträume und werde wach. Probiere weiter zu schlafen.
15:30 Uhr Mein Vater und Monika kommen mich besuchen.
18:00 Uhr Abendbrot
20:00 Uhr Ich lege mich wieder hin und wieder diese schrecklichen Albträume. Um sich so etwa
vorzustellen, hier ein Inhalt, einer der üblen träume: Ich reiße mir mit den bloßen Händen den
Stimmulator aus der Brust und verblute hier im Bett des Krankenhaus.
Das bin nicht ich !!!! Hier stimmt was nicht.
Donnerstag 17.12.2015
07:30 Uhr die Nacht war schrecklich. Ich stehe Schweiß gebadet auf. Habe schon über die Nacht die
Heizung aus gemacht und Das Fenster geöffnet, da mir so heiß war.
08:00 Uhr Frühstück
09:00 Uhr Ich gehe raus, in die frische Luft, um mit den Kopf wieder frei zu bekommen. Es Dauert ca.
15 Minuten als ich merke, das ich nicht mehr mit dem linken Bein richtig laufen kann. Ich bin
ca. 200 Meter entfernt vom Eingang des Hauses, wo die Station ist, wo ich zur Zeit bin. Es
wird immer schlimmer, Schritt für schritt, wird es schwerer, einen Schritt zu machen. Scheiße,
auch das noch, denke ich bei mir. Mit relativ großen und unkontrollierbaren schritt, komme ich
im Eingang der Station an. Ich bin völlig fix und fertig. Ich rutsche vor dem Eingang aus. Au
schei…. denke ich nur noch. Humpelt und mit großem Schritt, schaffe ich es in den Fahrstuhl.
Vom Fahrstuhl bis zur Station sind es ca. 30 Meter. Diese kamen mir vor, wie 400 Meter. Ahh,
einen Stuhl, gegenüber des Pflegerzimmer. Ich setzte mich, mit der Hoffnung, das die
Verkrampfung nach lässt. Ich bin total aus der Puste. Manno, dachte ich, was ist los mit mir ?
Ein Schwester sieht es, und bringt mich zu meinem Zimmer. Erschöpft lege ich mich hin.
11:00 Uhr Die Ärzte kommen. Ich laufe ein Stück, ich merke, das alles sehr Schwammig anfühlt, und
da wieder das Einfrieren im linken Bein. Wir entschieden , erst mal das Setup zu nehmen, mit
dem ich hier im Krankenhaus angekommen bin. Puh besser.
11:30 Uhr Ich gehe mit einem Arzt in einem Seminarraum, wo wir dann für die Studie diverse Tests
machen. Ich bekomme 6 Sensoren um die Arme, Beine und Bauch gebunden.
Mit diesen Sensoren, muss ich dann vom Stuhl aufstehen in einem Markiertem Feld ca.
3 Meter vom Stuhl entfernt, mich einmal um 360° nach rechts und dann nach links drehen,
weiter, ca. 5 Meter laufen und dann zurück zum Stuhl. Die Nächsten Tests waren dann auf
dem Gang, wo ich in drei verschiedenen Geschwindigkeiten ca. 10 Meter laufen soll. Also ein
mal normaler Schritt, ein mal im langsamen Schritt und ein mal im zügigem Schritt. Das ganze
muss ich dann 3 mal mit veränderten Setups des Stimmulators machen. Also, ein mal
eingeschaltet, ein mal ein Setup mit geminderter Funktion, und ein mal mit Ausgeschaltetem
Stimulator.
Es war für mich sehr erschrecken, das ich im Feld sehr schwer mich um 360° drehen konnte.
13:00 Uhr Mittag essen
15:00 Uhr Mein Vater und Monika kommen mich besuchen
18:00 Uhr Abendbrot
19:30 Uhr Peter G. kommt mich besuchen
Freitag 18.12.2015
05:00 Uhr kann nicht mehr schlafen, und stehe auf.
05:30 Uhr die Nachtschwester kommt und bringt mir meine Medikamente UND einen Kaffee.
Hier sei noch mal ein DICKES LOB an das Pflegepersonal erwähnt . So nett, lieb und
zuvorkommend, habe ich es noch nicht erlebt. P.S. es ist die Station 6 in der Charité Virchow
8:00 Uhr Frühstück
11:30 Uhr Ich werde vom Arzt Abgeholt und mache die Gleiche Übung, wie am Tag davor, allerdings
mit Medikamenten, die ich Seit gestern Nachmittag ab 14:00 Uhr alle 7 Stunden genommen habe. Ich
merke keine Verbesserung, im Gegenteil. Masche Übungen fallen mir sogar schwerer. Wir Stellen
noch 3 Setups neu ein.
13:00 Uhr Mittagessen
15:00 Uhr Der Oberarzt kommt, und teilt mir mit, das ich heute nach hause gehen darf,. Ich solle die
Setups in der Realen Alltags-Umgebung testen,
16:00 Uhr Ich bekomme die Entlassungspapiere. Ich freue mich.
Samstag und Sonntag das Fazit. Beim Fahrrad fahren, fiehl mir sofort auf, das das linke Bein macht,
was es will, so balt ich das Setup “4” nutze. Beim Setup “3”, verdrehe ich im Fahrrad fahren den Fuß
so, das die Ferse richtung Rahmen drückt und die Spitzen des Fußes fast um 90° sich weg dreht.
Setup ”2” Zittere ich in der linken Hand. Setup “1” ist noch schlimmer. Da bei mir der Fahrstuhl defekt
ist, bin ich am Wochenende immer die Treppen hoch und runter gelaufen ( 5.OG). Ist normalerweise
für mich kein Problem. Aber bei Setup3 und 4 Spinnt mein linker Fuß.
Um Diverse Effekte nachvoll ziene zu können, habe ich hier meine beiden Tabellen hinterlegt, die eine
über die Medikamente und die Zweite über die Setups .
Interessante Links, zur
Parkinsonkrankheit: